K -News vom 19.03.2002 |
TU Dresden stellt auf Hannover Messe aus
Mit neuen textilen Stoffen und innovativen Nähverfahren drängen Textilien auf die Märkte der Zukunft Beim Stichwort "Stoff" denken die Forscher des Institutes für Textil- und Bekleidungstechnik der TU Dresden nicht an Rock, Hemd und Hose, sondern an Turbinen, Maschinenteile oder Flugzeuge. Die zur Kunststoffverstärkung eingesetzten technischen Textilien bestehen aus Glas-, Kohlenstofffasern oder Aramiden. Mit Harz getränkt und zusammengepresst werden sie extrem fest und lassen sich in beinahe jede Form bringen. Ein Vorzug der Hightech-Fasern ist ihre vielseitige Verarbeitung. Sie können gewebt, gestrickt oder mittels der Nähwirktechnologie zu Textilien verarbeitet werden. Ein weiterer Pluspunkt der Textilien: Verstärkungen können von vornherein so eingearbeitet werden, dass an den später besonders belasteten Punkten mehr oder andere Fäden in die Gewebe und Gewirke eingebracht werden und dabei nach der Beanspruchung ausgerichtet und formgerecht angeordnet werden. Diese optimierten textilen Flächen können mit den bekannten Verfahren der Bekleidungsfertigung weiterverarbeitet werden. Für die Verarbeitung dieser Glas-, Carbon- und Aramidfasern werden jedoch andere Ausführungen der Nähtechnik benötigt, da die Faserstoffe sehr fest und spröde sind. Die Entwicklung dieser speziellen Nähtechnik ist in den letzten Jahren sehr stürmisch verlaufen, wovon die Exponate der Industriepartner ALTIN Nähtechnik GmbH und der Cetex Chemnitzer Textilmaschinenentwicklung gGmbH auf der Hannovermesse zeugen. Die Dresdener und ihre Partner schneiden die Bauteile aus Textilien aus und nähen sie zu komplexen Gebilden zusammen. Doch um in der dritten Dimension nähen zu können, mussten spezielle Nähvorrichtungen entwickelt werden. Von der Altenburger Firma ALTIN Nähtechnik GmbH stammt ein computergesteuertes robotergestütztes Nähsystem, das es erlaubt, von nur einer Seite zu nähen. So ließen sich zukünftig ganze Flugzeugrümpfe erst nähen und anschließend mit Harz tränken. Wie geschickt die "Computer-Schneider" mit Nadel und Faden umgehen, ist am gemeinsamen Messestand von TU Dresden, CETEX gGmbH und ALTIN Nähtechnik GmbH zu erleben. Vor den Augen der Besucher werden dort dreidimensionale textile Körper entstehen. Informationen: Prof. Hartmut Rödel Tel. (03 51) 4 65 82 67 e-Mail: Roedel@tud-itb.ipfdd.de Text: Technische Universität Dresden http://www.tu-dresden.de |
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