K -News vom 19.09.2002

Neue Vinylfolien erhöhen die Lebensdauer von Wasserbetten


Strenger Nordsee-Test für die Wellness-Oase

Jeder Mensch verbringt im Schnitt 25 Jahre seines Lebens im Schlaf. Doch obwohl wir uns damit selbst im erfülltesten Leben weit über 20.000 Mal zur Ruhe betten: nicht selten bleibt am nächsten Morgen die ersehnte Erholung aus. Für Zeitgenossen, die selbst nach eigentlich ausreichender Schlafdauer über Verspannungen und Müdigkeit leiden, können häufig Wasserbetten die Lösung sein: Sie lagern, anders als gewöhnliche Matratzen, den Körper über Nacht nahezu schwerelos und beugen damit Verspannungen und häufigen unbewussten Unterbrechungen des Schlafs durch das gefürchtete "Taubliegen" vor. Dass immer mehr Verbraucher die Vorteile der Wasserbetten für sich entdecken, hat allerdings auch damit zu tun, dass diese Wellness-Oasen im Schlafzimmer in letzter Zeit immer sicherer, komfortabler und langlebiger geworden sind: Chemiker und Wasserbettenhersteller haben hier, wie das Beispiel der Zusammenarbeit zwischen Bayer Chemicals, einem Unternehmensbereich der Bayer AG, und der Akva Waterbeds ApS, Ry/Dänemark, zeigt, in den letzten Jahren viel erreicht.

"Wasserbetten verteilen den Auflagedruck, den der Schlafende auf seinem Körper verspürt, im Gegensatz zu herkömmlichen Latex-, Schaumstoff- oder Federkernmatratzen besonders gleichmäßig," erläutert die Rösrather Physiotherapeutin Ursula Kuhrau-Vogt die Funktionsweise eines Wasserbetts. "Dadurch kann das Blut überall ungehindert zirkulieren: Sogar Schwangere können in Wasserbetten problemlos auf dem Bauch schlafen. Durch die fast schwerelose Lagerung bleibt häufiges Drehen während der Nacht aus, der Tiefschlaf wird nicht unterbrochen." Das ist noch nicht alles: Die gleichbleibende Wärme der Matratze fördert die Entspannung der Muskeln, und durch die optimale Lagerung der Wirbelsäule auf einer vom Fachmann körpergerecht befüllten Matratze können sich gestresste Bandscheiben über Nacht optimal regenerieren. Auch Allergiker können aufatmen: Die Vinyl-Matratze bietet Hausstaubmilben nämlich keinen Lebensraum.

Damit sich der Erholungssuchende jedoch völlig entspannen kann, muss insbesondere die Folie der wassergefüllten Matratze Schwerstarbeit leisten. Denn das Vinylmaterial ist in den gesunden Relax-Inseln Belastungen ausgesetzt, für die gewöhnliche Vinylqualitäten eigentlich nicht gemacht sind. Dazu Dr. Eberhard Kuckert, Chemiker bei Bayer Chemicals: "Das Problem waren bisher die Weichmacher, die dem Material zugesetzt werden müssen wie Ei und Butter zum Kuchenteig, damit das an und für sich spröde Folienmaterial weich und elastisch bleibt." Hierfür wurden bislang häufig Phthalate eingesetzt, die für manche Anwendungen ökologische Nachteile haben. "In Vinylfolien verdunsten diese Phthalate mit der Zeit, werden herausgewaschen oder dienen Mikroorganismen in der Wasserbettfüllung als Nahrung. Außerdem können sie durch Reinigungsmittel – die unproblematische, hygienische Reinigung der Folie ist ja eigentlich ein weiterer wichtiger Vorteil der Wasserbetten – angegriffen werden. Dadurch konnten die Folien schrumpfen und im schlimmsten Fall spröde und brüchig werden."

Ein spezieller Weichmacher, den Bayer Chemicals unter dem Namen Mesamoll® vermarktet, kennt diesen Effekt nicht: Er wird ausführlichen Tests zufolge nicht einmal im Freien unter jahrelanger Belastung durch raues Nordsee- oder heißes Floridaklima aus dem Folienmaterial herausgelöst, durch Reinigungsmittel nicht zersetzt und steht auch bei keinem Bakterium auf dem Speisezettel. "Damit gewährleistet Mesamoll, dass der Wasserbettbesitzer vor unnötigen Chemikalienemissionen in seinen eigenen vier Wänden verschont bleibt und lange etwas von seinem Bett hat. Denn die Folie aus Mesamoll bleibt über Jahre geschmeidig, bricht nicht und hält damit sogar deutlich länger als gewöhnliche Schaumstoffmatratzen, die in der Regel nach wenigen Jahren durchgelegen sind und ersetzt werden müssen. Damit sind Wasserbetten über die Jahre gesehen inzwischen nicht einmal mehr teurer als gewöhnliche Komfortbetten."

Der erste Hersteller, der die Chance nutzte und die neuen Folien für die Herstellung von Wasserbetten verwendete, war die dänische Firma Akva Waterbeds ApS, Ry, die sich – wie durch die begehrte ISO 14001-Zertifizierung dokumentiert – besonders umweltfreundliches Wirtschaften und ganzheitliches Produzieren auf die Fahne geschrieben hat. Dank des hochwertigen Weichmachers konnten die dänischen Ingenieure ihre Wasserbetten nun auch mit besonders weichen Nähten ausstatten, die den Komfort ihrer Produkte weiter erhöhen.

Die Wassermatratzen dieses Unternehmens sind in allen gängigen Größen zu haben und können in fast jeden vorhandenen Bettrahmen eingebaut werden – denn mit Quadratmetergewichten von weniger als 120 Kilogramm belasten die Mini-Ozeane den Untergrund weniger als viele denken. Übrigens: Freunde von Zimmerspringbrunnen haben Pech, denn die Matratzen werden immer drucklos befüllt. Sollte es doch einmal zu einem Leck kommen – etwa wenn man mit einem Schraubenzieher ins Bett fällt – sickert höchstens etwas Flüssigkeit hinaus. "Wasserbetten sind in den letzten Jahren nicht nur komfortabler, sondern auch sicherer geworden," sagt Frau Kuhrau-Vogt. "Heute spricht nichts mehr dagegen, sich auf der Suche nach dem guten Schlaf auch einmal in einem Wasserbetten-Fachgeschäft umzusehen."



Das "Geheimnis" für längere Haltbarkeit von Wasserbetten liegt unter der Bettdecke: Maßgeschneiderte Weichmacher bewirken, dass die PVC-Folien, aus denen die Wassermatratzen gefertigt werden, nicht verspröden.


Text + Bild: Bayer AG, Leverkusen

 




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